Philosophie des Reitens


Die Menschen haben ihre eigene Idee davon, wie sie mit Pferden umgehen. Es gibt verschiedene Philosophien und unendliche viele Diskussionen darüber. Dabei geht unter, wie sich die Pferde uns Menschen gegenüber verhalten. Sie sind ein Spiegel unseres Selbst. Pferde kommunizieren nonverbal, dementsprechend können sie die Absichten, Gefühle und Stimmungen der Menschen alleine durch ihre nonverbalen Signale erkennen, welche wir selbst nicht bemerken, weil das Unterbewusstsein dies übernimmt.

Aus diesem Grund und der Ehrlichkeit wegen können Pferde gute Lehrer sein. Es ist nur der Wille für Veränderungen zum Besseren gefragt. Dabei spielt Selbstreflexion eine grosse Rolle. Das ist keine leichte Aufgabe. Das Abdriften in die gemütliche Welt des nicht-selbstkritischem Denken passiert schneller als man denkt. Oder eben nicht denkt.

Wie man mit dem Pferd umgeht ist neben dem rationalem Denken auch eine Charaktersache. Auf einem Pferdeputzplatz kann man die Leute nur durch das Beobachten kennenlernen. Die einen können sich weniger durchsetzen, da sie Angst davor haben, sich dem Pferd gegenüber unfair zu verhalten. Dies ist oft bei liebenswerten Personen der Fall, die die eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Anderen wiederum ist das gleichgültig. Sie sind die Gesetzesgeber und gleichzeitig der Hüter, ohne die Bedürfnisse des Anderen zu beachten. Das kann verschieden begründet werden. Vielleicht sind sie unsicher und nur durch die komplette Kontrolle können sie sich Sicherheit schaffen. Oder sie mögen es, in einer mächtigeren Position als das Gegenüber zu stehen.
Wichtig ist nur, dass das Rationale nicht unter dem Deckmantel des Charakters begründet wird. So macht man keine Fortschritte.

Der Charakter eines Menschen offenbart sich durch den Umgang mit dem Pferden, weil ihre ehrliche Art und das sofortige Reagieren auf die Umwelt dem Menschen wenig Zeit bleibt, sein Handeln überdenken zu können.